Vereinshistorie

Die Fußballabteilung hat eine lange Tradition und der Geschichte in vielerlei Hinsicht Höhen und Tiefen erlebt. Dabei ist die sportliche Entwicklung der aktiven Mannschaften, der Jugendabteilung und unseres Mädchen- und Frauenfußballs zu betrachten, aber auch die umfangreichen Bautätigkeiten.

Unsere Fußballabteilung

Die aktiven Mannschaften beim TSV

Im Jahr 1946 erwachte die Fußballabteilung zu neuem Leben. Als der Sportplatz in diesem ersten Nachkriegsjahr gründlich renoviert wurde, waren die Voraussetzungen geschaffen, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Rasch gelang es, wieder eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen, nicht zuletzt mit Hilfe von Spielern, die aus Familien von Heimatvertriebenen stammten und nun für die Fußballer eine erhebliche Verstärkung bedeuteten.

Die ersten beiden Jahre in der Bezirksklasse Tauber verliefen erfolgreich: Platz 1 und 3 bei allerdings nur 6 bzw. 8 Mannschaften. Weniger gut lief es 1948/49 in der Bezirksklasse Odenwald, aus der die Mannschaft in die A-Klasse Tauberbischofsheim abstieg.

Nach dem sofortigen Wiederaufstieg spielten die TSV-Fußballer ab 1950/51 in der damals neu gebildeten 2. Amateurliga Odenwald bis Mitte der 1960er Jahre eine sehr gute Rolle und waren meistens im oberen Tabellendrittel platziert. 1952/53 wurden sie punkt und torgleich mit FC Freya Limbach sogar Meister; weil aber der TSV erst durch Nachholspiele gleichgezogen hatte und die Limbacher mittlerweile bereits mit zwei Niederlagen in die Aufstiegsrunde gestartet waren, verzichtete man auf ein Entscheidungsspiel.

In den 1950er und 1960er Jahren waren immer wieder einmal namhafte Gegner zu Gast. Aus Anlass der 1200-Jahrfeier der Stadt im Jahr 1955 holte der Abteilungsleiter Sepp Hofmann die beiden Oberligamannschaften VFR Mannheim und Karlsruher Sportclub nach Tauberbischofsheim, damals eigentlich eine attraktive Partie, die aber nicht den erwarteten Besuch hatte, so dass in der TSV-Vorstandssitzung vom 7. Juli 1955 über ein finanzielles Defizit geklagt wurde. Keine finanziellen Risiken gab es bei Spielen gegen Mannschaften, die nichts kosteten, etwa gegen die Studentenfußballer der Universität Heidelberg, die öfters zu Gast waren und in deren Reihen namhafte Spieler der höchsten deutschen Spielklassen mitwirkten.

Bei der Gründung der Partnerschaft mit Vitry-le-François im Jahr 1966 gehörten die Fußballer zu den ersten, die mit der Partnerstadt einen sportlichen Wettkampf austrugen. Das Spiel war der Auftakt zu zahlreichen weiteren Begegnungen zwischen den Fußballmannschaften der beiden Partnerstädte.

Um die sportliche Entwicklung der 1. Mannschaft brauchte man sich bis Mitte der 1960er Jahre keine Sorgen zu machen. Da sprang immer ein einstelliger Tabellenplatz heraus. Aber dann ging es doch schnell bergab, so dass am Ende der Saison 1966/67 der Abstieg nicht zu vermeiden war. Aber nach nur einem Jahr in der A-Klasse gelang der sofortige Wiederaufstieg. Nach einem erneuten Abstieg befand man sich im Spieljahr 1970/71 wieder in der A-Klasse, und das bis 1973/74.

Dieser letztere Abstieg war besonders bitter; denn ausgerechnet im Jahr des 50-jährigen Jubiläums der Fußballabteilung, das vom 18. – 26. Juli 1971 mit einem attraktiven Programm gefeiert wurde, spielte die Mannschaft nicht in der 2. Amateurliga, der sie fast zwei Jahrzehnte lang angehört hatte. Ab 1974/75 war die 2. Amateurliga Odenwald wieder erreicht. In dieser Spielklasse, die ab 1977/78 in Landesliga, Staffel 1 umbenannt wurde, war der TSV drei Jahrzehnte lang sehr erfolgreich und belegte fast immer einen einstelligen Tabellenplatz. Viermal sprang zwischen 1980 und 1985 nur der undankbare dritte Platz heraus. In der Saison 1985/86 gelang unter Trainer „Charly“ Ruff dann doch der ganz große Wurf: die Meisterschaft und der Aufstieg in die Verbandsliga Nordbaden. Das Gastspiel in der höheren Klasse dauerte allerdings nur ein Jahr.

Nach dem Abstieg erreichte die Mannschaft in der Landesliga auf Anhieb den zweiten Platz und verfehlte den sofortigen Wiederaufstieg nur knapp. Am Ende der Saison 1991/92 war es doch wieder so weit: unter Trainer Hans-Jürgen Heisler wurde erneut die Meisterschaft an die Tauber geholt. Wie sechs Jahre zuvor war aber auch diesmal das Abenteuer Verbandsliga schon nach einem Jahr beendet. Trotzdem zählen die beiden Meisterschaften und Verbandsligajahre zu den größten Erfolgen, auf welche die TSV-Fußballer stolz sein dürfen.

In der Landesliga spielten sie dann noch mehr als ein Jahrzehnt eine gute Rolle und waren meistens in der oberen Tabellenhälfte zu finden. Nach der Jahrtausendwende aber häuften sich die Probleme, weil Leistungsträger ihre Laufbahn beendeten oder den Verein wechselten. Durch den Einbau von Jugendspielern gelang es noch einige Jahre, den Klassenerhalt zu sichern. Am Ende der Saison 2004/05 war jedoch der Abstieg aus der Landesliga, der man 30 Jahre – nur durch die beiden Verbandsligajahre unterbrochen – angehört hatte, endgültig besiegelt.

Seit der Saison 2005/06 spielt die Mannschaft in der Kreisliga. Einige Male war sie ganz dicht am Wiederaufstieg, in den letzten Jahren bewegte sie sich mehr im Mittelfeld der Tabelle. Die junge Mannschaft, in der fast ausschließlich Tauberbischofsheimer Eigengewächse oder beim TSV ausgebildete Spieler auflaufen, ist im Umbruch; sie steht nicht unter Aufstiegszwang. Irgendwann sollte das Ziel Landesliga allerdings wieder erreicht werden können.

Die 2. Mannschaft hatte schon immer mit personellen Problemen zu kämpfen, da häufig Spieler an die 1. Mannschaft abgestellt werden mussten. Trotzdem wurden teilweise beachtliche Erfolge errungen, besonders in den 1990er Jahren unter dem erfahrenen Spielertrainer Jürgen Papenhoff. Als sich der Spielermangel fortsetzte, musste die 2. Mannschaft sogar einige Jahre vom Spielbetrieb abgemeldet werden.

Ein Neubeginn wurde erst möglich, als seit 2000/01 eine Spielgemeinschaft mit dem SV Hochhausen vereinbart werden konnte. Von der Kreisklasse C ist die Mannschaft mittlerweile in höhere Spielklassen aufgestiegen, hat auch einige Rückschläge gut verkraftet und hat am Ende der Saison 2011/12 unter Trainer Michael Karle den Aufstieg in die Kreisklasse A geschafft. Die Spielgemeinschaft mit dem SV Hochhausen hat sich auf jeden Fall bestens bewährt.

Zu den sportlichen Aktivitäten der Fußballabteilung zählt auch die Ausrichtung des Horst-Reinheimer-Turniers jedes Jahr am Dreikönigstag in der Grünewaldhalle. Benannt ist das Turnier nach Horst Reinheimer, der schon als aktiver Spieler in der Vereinsarbeit unermüdlich tätig war, aber viel zu früh, schon 1989, verstarb. Das seit 1990 ausgetragene Turnier hat sich in der gesamten Region und darüber hinaus mittlerweile einen sehr guten Ruf erworben. Seit 2016 kämpfen auch Frauenmannschaften um den Horst-Reinheimer-Pokal. Im Jahr 2019 vor der Corona Pandemie wurde das Turnier zu unserem großen Bedauern zum letzten Mal ausgetragen. 

Jugendfußball

Ein besonderes Gütezeichen der Fußballabteilung ist die Jugendarbeit, deren Bedeutung von den Verantwortlichen schon früh erkannt wurde. Fast 90 Jahre Jugendarbeit, seit der Gründung des Sportvereins im Jahr 1921 bis etwa 2010, sind vor allem mit drei Namen verbunden: Willibald Schroeder, Harald Rösner und Max Breinbauer. Sie haben sich um die Fußballabteilung in herausragender Weise verdient gemacht.

Seit den frühen 1920er bis in die Anfänge der 1960er Jahre lag die Verantwortung für die Fußballjugend in den Händen von Willibald Schroeder. Ihm folgte Harald Rösner, der neben seiner Rolle als Jugendleiter und Jugendtrainer mehrere Jahre lang auch noch die 1. Mannschaft trainierte.

1977 wurde Max Breinbauer Jugendleiter. Er hatte schon seit 1971 als stellvertretender Jugendleiter an der Seite von Harald Rösner Verantwortung übernommen. Bis 2010, fast 40 Jahre lang, war er in vorderster Front in der Jugendarbeit tätig.

In der Ära Max Breinbauer waren oft mehr als zehn Jugendmannschaften im Spielbetrieb, und das lange Zeit unter denkbar schlechten Rahmenbedingungen. Nur der Hartplatz war für das Training verfügbar; vor dem Bau des Sportheims (1985) herrschte ein extremer Mangel an Umkleide- und Duschräumen; nur die engen „Katakomben“ der Festhalle konnten genutzt werden. Hinzu kam der fast ständige Mangel an Trainern und Betreuern.

Trotzdem waren die Erfolge der TSV-Jugendfußballer beeindruckend und weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Schon 1987 erhielt Max Breinbauer aus den Händen von Kreisjugendleiter Leonhard Grottenthaler den Sepp-Herberger- Preis als Anerkennung für die hervorragende Jugendarbeit.

Selbstverständlich gab es auch Misserfolge und Enttäuschungen. Aber diese wurden immer wieder überstrahlt von großartigen Leistungen. So gelang im Jahr 1999 – um nur ein Beispiel zu nennen – der wohl größte Erfolg für den Tauberbischofsheimer Jugend-fußball: die C-Jugend wurde badischer Pokalsieger.

Zur damaligen Mannschaft zählte übrigens Martin Lanig, nach mehreren Zwischenstationen seit 2012 Bundesliga- Profi bei Eintracht Frankfurt. Er war nicht der einzige renommierte Spieler, der aus der TSV-Jugend hervorgegangen ist.

Am bekanntesten ist wohl Gerald Ehrmann, dessen Torwarttalent schon früh entdeckt wurde und der sogar in der AJugend- Nationalmannschaft spielte. Hennes Weisweiler holte ihn 1977 zum 1.FC Köln. 1984 wechselte er zum 1. FC Kaiserslautern, mit dem er 1991 Deutscher Meister und 1990 und 1996 DFBPokalsieger wurde. Nach seiner aktiven Zeit wurde er Torwarttrainer beim 1. FC Kaiserslautern, wo er in seiner Talentschmiede zahlreiche erstklassige Torleute herausbrachte, z. B. Roman Weidenfeller, Tim Wiese und Kevin Trapp.

Nennen könnte man auch noch Dominik Stahl (TSG Hoffenheim, 1860 München) oder Bogdan Müller (Schalke 04, Karlsruher SC) und viele andere. Man könnte mehrere Mannschaften zusammenstellen mit Spielern, die aus der TSV-Jugend hervorgingen und später höherklassig spielten.

Die A-Jugend spielte schon 1974 – 1979 in der Badenliga. Seit Beginn der 1990er Jahre schafften sogar drei Mannschaften, die A-, B- und C-Junioren, nacheinander den Aufstieg in die Verbandsliga Nordbaden. In manchen Jahren waren alle drei Jugendmannschaften in dieser höchsten badischen Jugendspielklasse vertreten.

Das war eine außerordentliche sportliche, organisatorische und nicht zuletzt auch finanzielle Herausforderung. Da war der Bedarf an Trainern und Betreuern sehr groß. Es mussten Fahrten in die Räume Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim organisiert werden; in manchen Jahren kamen 30.000 bis 40.000 Fahrtkilometer zusammen.

2006 entschloss sich Max Breinbauer mit seinen Mitarbeitern zum freiwilligen Rückzug aus der Verbandsliga. Die Lasten waren nicht mehr tragbar. Außerdem zeigte sich, dass man für andere ausgebildet hatte; wenn die Spieler dem A-Jugendalter entwachsen waren, gingen sie zu anderen Vereinen.

Eine Veranstaltung, mit der sich die TSV-Jugendabteilung vor allem in der Ära Max Breinbauer einen glänzenden Ruf erwarb, war das Pfingstjugendturnier. 1969 wurde es unter Harald Rösner erstmals ausgetragen, im Jahr 2000 letztmals.

Vor dem Bau des Sportheims (1985) erforderte die Organisation des Turniers einen enormen Aufwand. Auf den Erdwällen an den Längsseiten des Stadions mussten Zelte zur Versorgung der Zuschauer aufgebaut werden. In den wenigen Umkleide- und Duschräumen ging es sehr eng zu. In den 1980er und 1990er Jahren stieg die Zahl der teilnehmenden Mannschaften aus dem In und Ausland auf über 30 an.

Aber irgendwann war der Personal- und Organisationsaufwand selbst unter den verbesserten Bedingungen nach dem Sportheimbau nicht mehr tragbar.

Auch die Unterbringung der Mannschaften erwies sich als immer schwieriger. Deshalb entschlossen sich Max Breinbauer und seine Mitarbeiter im Jahr 2000, das Turnier nicht mehr auszutragen.

2010 gab Max Breinbauer nach 33 Jahren sein Amt als Jugendleiter in jüngere Hände. Alfred Kugler folgte ihm nach. Der Generationswechsel, der da vollzogen wurde, erstreckte sich auch auf die Trainer. Mehrere Spieler der 1. Mannschaft betätigen sich seither als Jugendtrainer, einerseits um dem chronischen Mangel abzuhelfen, andrerseits um ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden und dem Nachwuchs vorzuleben, was Identifikation mit dem Verein bedeutet.

Die Mannschaften spielen in der Landes- und Kreisliga und in einem Fall in Spielgemeinschaft mit einem Nachbarverein. Der demographische Wandel stellt auch die Jugendarbeit vor große Herausforderungen.

Aber auch und gerade unter den veränderten Bedingungen behält diese bei der TSV-Fußballabteilung einen hohen Stellenwert. So sind von den Abis F-Junioren alle Altersgruppen mit mindestens einer Mannschaft für den Spielbetrieb gemeldet. Aktuell sind es 9 Mannschaften bei den Jungen, 3 Mannschaften bei den Mädchen und eine Bambini-Spielgruppe.

Mädchenfußball

Das jüngste Kind der TSV-Fußballerfamilie ist die Abteilung Mädchenfußball. Der Impuls zu ihrer Gründung ging eigentlich von der Jugendabteilung aus. Bei den Allerkleinsten, den Bambini- Gruppen, tummelten sich schon immer Jungen und Mädchen gemeinsam im Tauberstadion bei den Spiel- und Übungsstunden. Auch in den vier untersten Jugendspielklassen, der F-, E-, D- und C-Jugend, sind Mädchen als Mitspielerinnen vom Badischen Fußballverband grundsätzlich zugelassen, allerdings wird erfahrungsgemäß davon nur im Notfall Gebrauch gemacht, d. h. nur dann, wenn nicht genügend Jungen zur Verfügung stehen. Spätestens ab der B-Jugend sind Mädchen auch nach der Spielordnung des Verbandes von der Mitwirkung in Jugendmannschaften ausgeschlossen, selbst wenn sie noch so fußballbegeistert sind.

Nachdem frühere Versuche, den Mädchenfußball in der Abteilung zu etablieren, gescheitert waren, gelang im Jahr 2009 der Durchbruch, weil die personellen Voraussetzungen für einen neuen Versuch sehr günstig waren. Stefanie Hartnagel, ehemalige Bundesligaspielerin bei SC Klinge Seckach, war bereit sich zu engagieren und ergriff zusammen mit Abteilungsleiter Jürgen Roth und Jugendleiter Max Breinbauer die Initiative.

Am 8. Mai 2009 fand im Tauberstadion eine große Werbeveranstaltung für den Mädchenfußball statt. Zu dem „AOK Treff Fußball Girls“ erschienen neben Vertretern der AOK und dem Vorsitzenden des Badischen Fußballverbades Ronny Zimmermann auch Bürgermeister Wolfgang Vockel und Landrat Reinhard Frank. Eine besondere Attraktion war, dass mit Renate Lingor eine Spielerin der Weltmeistermannschaft von 2003 und 2007 und die DFB-Botschafterin für die Frauen-WM 2011 in Deutschland gewonnen werden konnte; Stefanie Hartnagel nutzte ihre Kontakte zu der ehemaligen Mitspielerin des SC Klinge Seckach. Der Zuspruch der fußballbegeisterten Mädchen aus Tauberbischofsheim und Umgebung war überwältigend; mehr als 60 Mädchen nahmen am Training mit Renate Lingor teil.

Die Auftaktveranstaltung war keine Eintagsfliege, vielmehr wurde in den folgenden Monaten unter der Leitung von Stefanie Hartnagel und Helmut Waltner fleißig trainiert, so dass man den nächsten Schritt wagen konnte. Für die Saison 2009/10 wurden erstmals Mädchenmannschaften für den Spielbetrieb gemeldet. Die F-Juniorinnen spielten auf Kreisebene und die D-Juniorinnen auf Landesebene in der Hallenrunde, und das mit großem Erfolg: sie erreichten den zweiten Platz.

Beim Familiensporttag des Badischen Fußballverbandes 2010, der auf dem Sportgelände der DJK Unterbalbach stattfand, war mit Nia Künzer wieder einmal eine Nationalspielerin und Weltmeisterin zu erleben. Auch die TSV Mädchen waren mit Begeisterung dabei und bestritten spannende Spiele. Eine unerwartete Ehrung wurde den jungen Fußballerinnen im November 2010 zuteil. Aufgrund ihres stets sportlichen und fairen Auftretens wurden sie mit der Fairness-Plakette der Deutschen Olympischen Gesellschaft ausgezeichnet. Diese Auszeichnung war mit einem Geldpreis verbunden und wurde von der Sozialdezernentin des Landratsamtes Elisabeth Krug überreicht.

In der Saison 2010/11 spielten die F-Juniorinnen im Fußballkreis Tauberbischofsheim, die C-Juniorinnen in der Landesliga Odenwald. Letztere gewannen alle Spiele, wurden unangefochten Meister und erreichten bei der badischen Hallenmeisterschaft den 6. Platz. In der Frühjahrsrunde 2011 spielten sie eine Klasse höher und belegten in der Verbandsliga Platz 11.

Dass die Fußballmädchen nicht nur auf dem grünen Rasen zu besonderen Leistungen fähig sind, zeigten sie beim Gewinnspiel der AOK Baden-Württemberg im Frühjahr 2011. Bei diesem Kreativwettbewerb gewannen sie mit einem selbst hergestellten Video und einem selbst gestalteten T-Shirt den Hauptpreis: 10 Eintrittskarten zu einem Spiel der Frauen-WM 2011, dazu einen Geldpreis. Die Eintrittskarten lösten sie bei einer attraktiven Partie ein, dem Spiel um den 3. Platz zwischen Schweden und Frankreich am 16. Juli 2011 in der Rhein-Neckar-Arena der TSG 1899 Hoffenheim. Die meisten der fußballbegeisterten Mädchen erlebten zum ersten Mal die atemberaubende Stadionatmosphäre hautnah.

Eine besondere Ehrung wurde Stefanie Hartnagel zuteil. Der Landesverband kürte sie zur Ehrenamtspreisträgerin des Fußballkreises Tauberbischofsheim und sie wurde zudem noch in den Club 100 des DFB aufgenommen. Dabei erhielt sie nicht nur eine Einladung zu einem Bundesligaspiel und zu einem Ehrungswochenende in Stuttgart, sondern der DFB lud sie zusammen mit ihrem Mann zum Eröffnungsspiel der Frauen-Fußball-WM nach Berlin ein.

In der Saison 2011/12 spielten die E-Juniorinnen im Fußballkreis Tauberbischofsheim und hatten dabei teilweise auch gegen Junioren, also Jungenmannschaften, anzutreten, z. B. bei den Hallenkreismeisterschaften. Die D-Juniorinnen erreichten bei der Hallenmeisterschaft die Zwischenrunde. Am erfolgreichsten waren die C-Juniorinnen; sie wurden in der Landesliga Odenwald in der Herbstrunde 2011 und in der Frühjahrsrunde 2012 jeweils Staffelsieger. In den Spielen um die badische Hallenmeisterschaft erreichten sie die Zwischenrunde.

In der Saison 2012/13 spielen die EJuniorinnen mit der Trainerin Manuela Seitz im Fußballkreis Tauberbischofsheim, die C-Juniorinnen mit dem Trainer Bernd Frank und die B-Juniorinnen mit der Trainerin Stefanie Hartnagel in der Landesliga Odenwald.

Das anfangs zarte Pflänzchen Mädchenfußball hat sich mittlerweile prächtig entwickelt und in der Abteilung endgültig Fuß gefasst. Zu verdanken ist dieser schöne Erfolg der Initiative von einigen wenigen, vor allem dem herausragenden Engagement von Stefanie Hartnagel.

Sportplätze & Sportheim

Zur Geschichte der Fußballabteilung gehört auch die Geschichte seiner Sportstätten und sportlichen Einrichtungen. Der 1922 gebaute und 1946 renovierte Hartplatz war bis Mitte der 1960er Jahre die einzige benutzbare Sportstätte. Im Jahr 1959 war er aber wegen Renovierung gesperrt, so dass der Trainings- und Spielbetrieb in diesem Jahr in Distelhausen, Werbach oder Hochhausen stattfinden musste.

Ende der 1950er Jahre begann die Stadt mit den Planungen für das Tauberstadion, das als Schulsportplatz für das Matthias-Grünewald- Gymnasium gedacht war, aber auch dem TSV 1863, vor allem den Fußballern und Handballern, zur Verfügung gestellt werden sollte. 1963 sollte das neue Stadion beim 100-jährigen TSV-Jubiläum eigentlich eingeweiht werden. Da sich die Fertigstellung aber bis 1965 verzögerte, wurde auch das TSV-Jubiläum um zwei Jahre verschoben.

Dieser Idealzustand mit zwei Sportplätzen – das Stadion für den Spielbetrieb, der Hartplatz hauptsächlich für das Training – dauerte nicht allzu lange.

Seit Anfang der 1980er Jahre war eine Sporthalle für das Matthias-Grünewald- Gymnasium in Planung. Man entschied sich dafür, diese auf die vordere Hälfte des Hartplatzes zu bauen; 1983 wurde sie eingeweiht. Was hinter der Grünewaldhalle übrig blieb, war kaum noch die Hälfte des früheren Hartplatzes und für das Training nur noch bedingt geeignet, allenfalls für kleine Gruppen, am ehesten aus dem Jugendbereich. Die Fußballer brauchten jetzt wieder einen neuen Trainingsplatz.

Die 1982 neu angetretene Vorstandschaft um Abteilungsleiter Hans Frank und Kassenverwalter Gernot Seitz hatte zunächst ein anderes Ziel im Visier, das am dringlichsten erschien, den Bau eines Sportheims. Die bisherigen Umkleide- und Duschräume an der hinteren Seite der Festhalle waren nicht mehr länger tragbar; in diese engen „Katakomben“ wagte man kaum noch eine Gastmannschaft hineinzuführen. Die Planung, an der Bürgermeister Erich Hollerbach und TSV-Vorsitzender Friedrich Kuhn lebhaft Anteil nahmen, sah ein gemeinsames Gebäude für die Fußballer und Handballer vor (Gebäudeanteile 80% / 20%). Nachdem die Grundstücksbeschaffung durch einen Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt geregelt war, konnten nach dem von Architekt Ernst Höpfl erstellten Plan im Frühjahr 1983 die Rohbauarbeiten beginnen, die Erwin Meßler mit einer von der Bauinnung des Main-Tauber- Kreises vermittelten ABM-Bautruppe durchführte; wegen seiner herausragenden Leistung sei er stellvertretend für alle anderen freiwilligen Helfer besonders genannt. Es war ein Glücksfall, dass gerade damals von der öffentlichen Hand getragene Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen liefen, die bei gemeinnützigen Bauprojekten eingesetzt wurden, so dass für den Rohbau nur Materialkosten anfielen.

Der Innenausbau wurde durch das Hochwasser vom 21. Juni 1984, als das Untergeschoss überflutet war, erheblich beeinträchtigt und verzögert. Allen Hindernissen und Rückschlägen zum Trotz wurde das große Werk durch den unermüdlichen Einsatz freiwilliger Helfer fertiggestellt und vom 19. – 21. April 1985 eingeweiht.

Aber damit waren die Raumprobleme der Fußballer noch nicht ganz gelöst. Noch gab es Bedarf an einem Grillraum und an weiteren Lager- und Abstellräumen, vor allem – bei etwa 12 – 15 im Spielbetrieb befindlichen Aktiven und Jugendmannschaften – an weiteren sportlich genutzten Räumen: Umkleide-, Dusch-, Schiedsrichter- und Sportgeräteräume. Deswegen wurden beim Sportheim noch zwei weitere Gebäude errichtet: das Nebengebäude an der Stadtseite (1992 fertiggestellt) und der Anbau an der Dittigheimer Seite (1998 fertiggestellt). Auch diese Gebäude wurden größtenteils in Eigenleistung errichtet.

Handlungsbedarf bestand noch bei den Sportplätzen. Der von der Stadt gebaute und 1988 eingeweihte Kunstrasenplatz war Mitte der 1990er Jahre durch mehrere Hochwasser so stark geschädigt, dass er nur noch eingeschränkt nutzbar war. Ein zusätzlicher Trainingsplatz war notwendig, der am Weg nach Dittigheim gebaut wurde. Als dieser 1999 in Betrieb genommen werden konnte, waren die wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur bei den Fußballern zum Abschluss gebracht und die „Bauabteilung“ des TSV 1863 konnte mit einigem Stolz auf das zurückblicken, was innerhalb von nur 16 – 17 Jahren entstanden war.

Die Kehrseite dieser Leistung sind allerdings stark gestiegene Kosten, vor allem für das Sportheim samt Nebengebäuden. Wenn zur Bedienung der Baudarlehen und zu den hohen Verbrauchs- und Instandhaltungskosten außerordentliche Beschaffungen hinzukommen (wie z. B. eine neue Heizungsanlage im Dezember 2007 und ein neues Dach im November 2011), ist die Abteilung in einer sehr schwierigen Lage.

Trotzdem blicken die Fußballer im Jahr des 150. Jubiläums des TSV 1863 hoffnungsvoll in die Zukunft. Sie haben in der Vergangenheit schon viele Krisen gemeistert und auch heute steht die Abteilung wesentlich stabiler da als früher; der vor einigen Jahren eingeschlagene Weg der finanziellen Gesundung trägt bereits Früchte.